Nutzen Sie SAQ Webinare, um Ihr Fachwissen gezielt zu erweitern. Tauchen Sie ein in spannende Themen, erhalten Sie wertvolle Insights und profitieren Sie von den Erfahrungen unserer Experten.
Future FocusTalk: Agile Supply Chains
Im gemeinsamen Webinar der SAQ und Xelyo Belgium stand die Zukunft von Qualitätsmanagement und Lieferketten im Zentrum. Drei Experten gaben wertvolle Einblicke.
Dr. Jean-Charles Gander (SAQ) zeigte, dass trotz hoher Investitionen in Lebensmittelsicherheit Produktrückrufe zunehmen – verursacht durch fehlende End-to-End-Strategien und mangelnde Transparenz. Sein Appell: proaktives Risikomanagement und offene Informationsweitergabe.
Thibault Heck (Avance) forderte ein Umdenken: weg von reiner Resilienz, hin zu Emergenz. Agilität entstehe nicht allein durch Prozesse oder Technologie, sondern durch Führung, Kultur und Vertrauen. Menschen muessen befähigt und Fehler als Lernchancen genutzt werden.
Pieter Soete (Rousselot) brachte die Praxisperspektive ein: Rousselot setzt auf alternative Standorte, harmonisierte Qualitätsstandards, digitale Systeme für Echtzeitdaten und strategische Partnerschaften.
Drei Erkenntnisse:
- Proaktives Qualitätsmanagement durch klare Strategien und Transparenz.
- Agilität ist primär eine Führungs- und Kulturfrage.
- Wettbewerbsfähigkeit braucht globale Standards und Qualitätsteams als Partner.
Future Focus Talk: The EU Green Deal
Im Future Focus Talk der SAQ und Xelyo Belgium standen die Chancen und Herausforderungen rund um den EU Green Deal und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) im Mittelpunkt. Drei Referenten gaben praxisnahe Einblicke.
Ursula Grunder (Präsidentin SAQ) eröffnete als Keynote-Speakerin und zeigte den Green Deal als zentralen Treiber für Europas Transformation. Sie betonte, dass Unternehmen flexibel bleiben und Nachhaltigkeit als neue Dimension von Qualität verstehen sollten – mit Chancen für Innovation und Glaubwürdigkeit.
Barbara Spörri (Siemens) riet zu einem pragmatischen Vorgehen: Schritt für Schritt vorgehen, Prioritäten setzen und den Kopf nicht in den Sand stecken. Sie unterstrich, dass der Einstieg dort erfolgen sollte, wo man gerade steht, und dass die Zusammenarbeit mit Verbänden und Peers wertvolle Unterstützung bietet. So können auch kleinere Unternehmen den komplexen Anforderungen der CSRD wirksam begegnen.
Dirk Inghels (Aluminium Duffel) hob hervor, dass KMU zunehmend über Lieferketten in die CSRD eingebunden werden. Sie können dabei eine Vorreiterrolle übernehmen – oft unterstützt durch öffentliche Förderungen.
Fazit
Compliance ist nicht das Ziel. Nachhaltigkeit schafft Wert und eröffnet Chancen für Innovation, neue Märkte und Vertrauen – getragen von Transparenz und Führung von der Spitze.
Future Focus Talk: The Impact of AI
Beim Future Focus Talk zur Künstlichen Intelligenz gaben Matthias Verlinde von Cegeka, Peter Pedross von PEDCO und Tim de Grave von Arcelor Mittal Einblicke in die Chancen von KI für das Qualitätsmanagement.
Matthias Verlinde (Cegeka) hob die enormen Investitionen in KI hervor und betonte die Bedeutung für Qualitätsmanager, technologische Entwicklungen zu verfolgen und das Gleichgewicht zwischen offenen und geschlossenen Modellen zu verstehen. Zudem verwies er auf Reasoning- und Agentic-KI, die komplexere Aufgaben übernehmen können, während sensible Entscheidungen menschliche Verantwortung bleiben.
Peter Pedross (PEDCO) zeigte, wie KI Prozesse schneller, präziser und kostengünstiger macht. Beispiele wie Assistenzsysteme und Compliance-Checks verbessern den Zugang zu Qualitätsmanagementsystemen.
Tim de Grave (Arcelor Mittal) präsentierte einen Anwendungsfall von ArcelorMittal und verdeutlichte, wie KI repetitive Aufgaben automatisiert und Produktivität steigert. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung von Schulungen und Sensibilisierung.
Fazit
KI bietet grosse Chancen für das Qualitätsmanagement – durch mehr Effizienz, Genauigkeit und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.
Der Digitale Produktpass – Vorschrift als Chance nutzen
Im Webinar beleuchteten Lukas Jöhri, Jens Plattfaut und Martin Hermann die Chancen und Herausforderungen des Digitalen Produktpasses (DPP).
Der DPP ist ein zentrales Element des EU Green Deals und soll Transparenz über den gesamten Produktlebenszyklus schaffen: Von Materialzusammensetzung über CO₂-Fussabdruck bis hin zu Reparatur, Recycling und Rücknahme.
Praxisbeispiele von Chloé, Siemens und Lorenz zeigen, wie Unternehmen bereits heute digitale Produktpässe einsetzen, um Authentizität, Nachhaltigkeit und Effizienz zu steigern.
Gleichzeitig stehen Firmen vor organisatorischen, technologischen und datenbezogenen Herausforderungen. Mit Expertise unterstützt foryouandyourcustomers Unternehmen dabei, mit dem Exploded View Modell und dem DPP-Playbook den Weg von Awareness bis Umsetzung erfolgreich zu gestalten.
Hier die Liste der verwendeten Abkürzungen
| Abkürzung | Erklärung | 
|---|---|
| DISC | Digital Information Supply Chain | 
| DPP | Digital Product Passport | 
| PIM | System for Product Information Management | 
| MDM | System for Master Data Management | 
| MES | Manufacturing Execution System | 
| PLM | Product Lifecycle Management | 
| CDN | Content Delivery Network | 
| ERP | Enterprise Resource Planning | 
| PDM | Product Data Management | 
| UX/UI | User Experience / User Interface | 
| BOM | Bill of Material | 
| AAS | Asset Administration Shell |